Lärm und Umweltrisiken nerven Anlieger der A33 in Borchen weiterhin
Der unabhängige Bürgermeisterkandidat Uwe Gockel und die Freie Wählergemeinschaft Borchen (FWB) fordern erneut eine Erweiterung des Tempolimits, das ab der Abfahrt Mönkeloh besteht bis mindestens zur Abfahrt Alfen.
Ein Antrag hierzu wurde von der FWB bereits 2016 gestellt. Uwe Gockel wurde auf seiner Begegnungstour durch die Ortsteile in Nord-/Kirchborchen und Alfen und vom Kopf der Bürgerinitiative und FWB Mitglied Herbert Galle auf die weiterhin starke Lärmbelästigung durch den Verkehr auf der A 33 angesprochen. Auch schriftliche Forderungen nach einer Geschwindigkeitsbegrenzung zur Lärmreduzierung liegen ihm zwischenzeitlich vor. „Die Menschen sind vom Lärm weiterhin genervt“.
FWB hat sich für Lärmschutz eingesetzt
Die FWB hatte sich in 2013 in die Bürgerinitiative gegen den Autobahnlärm eingebracht und mit zwei Bürgerbriefen und Ständen Anträge auf nachträglichen Lärmschutz gesammelt.. Ein Urteil des Bundesverwaltungsgerichts hatte in 2012 festgestellt, dass bis zu 30 Jahre nachträglicher Lärmschutz gefordert werden kann, wenn bei den Planungen von zu geringen Verkehrszahlen und Lärmwerten ausgegangen wurde. Ursprünglich war die A 33 für 11.000 Autos ausgelegt worden. Schon nach Fertigstellung waren es 19.000, heute ist von durchschnittlich 40.000 Fahrzeugen täglich auszugehen.
Schall betrifft ganz Borchen
Im Rahmen der Maßnahmen wurden die Lärmschutzwändeauf 6,50 Meter statt wie zuvor 3,40 Meter erhöht und die Brückenfuge wurde saniert., Zwar hat der Lärmschutz für die in unmittelbarer Nähe wohnenden Anwohner durchaus eine Verbesserung gebracht. Allerdings zeigt sich, dass die Schallausbreitung immer noch weite Teile Borchens betrifft. So sind jetzt die weiter von der Autobahn entfernt wohnenden BürgerInnen in Kirchborchen und Alfen stärker betroffen. Auch in Nordborchen ist der Autobahnlärm weiterhin ein Störfaktor für die Bewohner. „Der Lärmschutz müsste im Bereich Hellenberg erweitert werden“ so Thomas Pagel (FWB). Die Topografiefaktoren des Windes zeigen sich in Borchen als zusätzlicher Verstärker des Autobahnlärmes.
Die immer noch gültige, jedoch veraltete Richtlinie für den Lärmschutz an Straßen – RLS 90 – geht von einer Mittelwertberechnung aus und bildet diese Faktoren nur unzureichend ab. Was aber auch am Wind liegen kann; so die Experten Herbert Galle (FWB) und Friedhelm Heiny, im Gespräch mit Gockel.. Bei Ostwind ist es nahezu still. „Südwestwind ist das Schlimmste“.
Herbert Galle und Thomas Pagel (beide FWB) sowie Friedhelm Heiny beklagen zudem erneut das Problem des ungefilterten Ablaufs des stark verunreinigten Regenwassers der Autobahnbrücke auf die umliegenden Wiesen.. „Das ist der Verwaltung seit Jahren bekannt“ – so Herbert Galle. Bei einem Fahrzeugaufkommen bis zu 11.000 Autos pro Tag sei eine Filterung nicht zwingend erforderlich. „Bei der aktuellen Belastung durch das angestiegene Verkehrsaufkommen muss die Situation neu betrachtet werden“. Im weiteren Verlauf der A33 werden inzwischen Regenrückhaltebecken gebaut, um das von der Fahrbahn ablaufende Regenwasser aufzufangen. So können insbesondere Öl, Schmier- und sonstige Schadstoffe abgeschieden werden. Das muss auch für Borchen gelten.
Wir fordern:
- Ergänzung der Lärmschutzmaßnahmen um Erdwälle und schallmindernde Bepflanzungen
- Lärmschutzmaßnahmen für Nordborchen
- Sensibilisierung für die Borchener Situation bei Land und Bund
- Verlängerung des Tempolimits 120 von Paderborn-Mönkeloh bis hinter die Abfahrt Alfen oder alternativ Tempolimit nach Schweizer Modell angepasst durch aktive Schallmessungen